Da ich ja in Chile war und nun schon länger wieder zurück in Argentinien bin, gibt es jetzt einen Bericht aus eben jenem Chile. Und wahrscheinlich gibt es ziemlich viele Fotos. Aber das wird sich zeigen.
Nun! An einem Mittwoch im September, genauer gesagt der 23., fuhren Julian und ich, Flo fuhr zu seiner Gastfamilie nach Chovet, wo der kleinste Sohn Geburtstag hatte, in einem Cata-International Bus los. 32 Stunden später kamen wir in dem kleinen Andendorf Pisco Elqui an. Der Hauptgrund war Thomas, ein Freund und Mitbewohner aus Kiel, der dort ein Praktikum gemacht hat und dazu auch noch den Sonntag drauf Geburtstag hatte. Dazwischen lag eben jene Busfahrt wo es pünktlich zum Sonnenaufgang über den Andenpass ging, vorbei wieder an unserem Andenhostel von Uspallata, und durch ganz viele Berge, weswegen ich nun mindestens 300 Berge-Fotos hab. Zwischendurch irgendwo weit oben war dann die Grenze der beiden Länder, wo es dann völlig verstrahlt aus dem Bus und zu irgendwelchen Pass- und Gepäckkontrollen ging. Danach weiter und langsam wieder runter, ins deutlich grünere und kakteenlastige Chile-Anden Abteil. Angekommen in Santiago gings direkt im nächsten Bus weiter nach La Serena und von dort aus dann wieder rauf in die Berge nach Pisco Elqui, wo uns ein völlig überdrehter und bereits mit unseren Rucksäcken bepackter Thomas mit offenen Armen empfing. Diese Überdrehtheit und Wiedersehensfreude ebenfalls empfangen, gings zu seinem Haus, was er von einer Bekannten, die zZ in Deutschland ist, für die Praktikumszeit bekommen hat. Ein richtig schönes kleines Haus mit Garten und Rundumblick auf die Berge. Pisco Elqui ist ein extrem ruhiges Andendorf, wie man es sich vorstellt. Bekannt ist es v.a. durch den dort (direkt neben dem Haus) gebrauten Pisco Noble geworden, ein relativ hochprozentiger Likör, der ziemlich gut ist. Außerdem wird dem Ort und dem gesamten Valle Elqui eine gewisse Magie nachgesagt, ob wir sie in der Zeit gefunden haben, vermag ich nicht zu sagen. Auf jeden Fall haben wir ne wirklich gute und witzige Zeit gehabt, Frühstück auf der Terrasse mit Blick auf die Berge, seehr gute Suppen, Ausflug am Samstag an den „Rio Mágico“ inkl. Grillen unter natureller Beihilfe und Lagerfeuer und schließlich ausgiebige Geburtstagsfeierei. Am Freitag gings außerdem mit zu Thomas Praktikumsstelle, wo wir mit völlig überdrehten Kindern so ziemlich die gesamte Zeit Fußball gespielt haben. Spontan entschlossen wir uns dann noch einen Tag (den Montag) länger zu bleiben, um die Entspannung nachzuholen, die im Kontext der Geburtstagsfeiern ein bisschen verloren gegangen war.
Da es in der Woche ein bisschen Uniausfall gab, konnten wir anschließend noch weiter nach Valparaíso fahren. Eine Stadt, über die wir schon einiges Gutes gehört hatten und die ich eigentlich schon immer mal sehen wollte, irgendwie ist sie ja auch ein Begriff und der Name ziemlich vielversprechend. Und wir wurden nicht enttäuscht! Würde diese Stadt auf jeden Fall zu den schönsten zählen, die ich bislang gesehen hab. In einer Bucht am total blauen und eiskalten Pazifik und gleichzeitig auf Hügeln gelegen, die mit vielen kleinen, alten und bunten Häusern bestückt sind. Generell gibt es fast nur alte Gebäude, alles ist gut erhalten, die Stadt ist unglaublich sauber, geplant und organisiert (was am Anfang wirklich ziemlich beeindruckend wart) und voller Studenten. Vor allem hab ichs genossen, an einem richtigen Meer zu sein, mit einem Hafen, wo abends viele Studenten hinziehen, Musik machen, feiern usw. Generell eine geniale Atmosphäre in der Stadt! Den ersten Tag sind wir mit zwei Engländern aus unserem Hostel durch die Stadt gezogen, haben u.a. ne private Hafenrundfahrt gemacht (die Stadt hat den größten Containerhafen, in dem ein Containerschiff stand, dass ich schon ziemlich häufig im Hamburger Hafen und jetzt eben in seinem Zielhafen gesehen hab, ziemlich gut!) und abends in nem Restaurant mit Blick auf die gesamte Bucht Fisch gegessen. Den zweiten Tag fuhr Julian nach Santiago, um seinen Cousin, der dort wohnt und den er seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen hatte, zu besuchen. Ich blieb in Valparaíso und konnte nochmal die Stadt (die übrigens extrem ruhig ist, am lautesten hört man den Containerhafen) genießen, entspannt rumlaufen, am Strand und Hafen sitzen, etc. Abends, Julian zurück, gings mit ner Kellnerin aus dem Fisch-Bucht-Restaurant und nem Freund ihrerseits nochmal ins valparisanische Nachtleben, die Stadt hat eine ziemlich gute Kneipenszene!
Da es mal wieder etwas länger wurde, gings Freitag morgens früh relativ fertig zum Bus, wieder mal ne schöne 26stündige Fahrt inkl. bestimmt zweistündiger Grenzenodyssee (seehr viele Menschen und eine Amifrau, die ihren Pass nicht dabei hatte, relativ blöd da oben irgendwo im Schnee). Nach einer sehr sehr guten Zeit, in dem wir zumindest nen kleinen und ziemlich positiven Eindruck von dem Land bekommen haben (den Vorteil hat das viele Busfahren zumindest, man sieht doch relativ viel vom Land, bzw. der entsprechenden Region), kamen wir dann wieder in Buenos Aires an, wo es uns ein HAUFEN Texte überschwänglich begrüßte und darauf wartete, gelesen zu werden. Denn Dienstag gab es die erste Zwischenklausur, die wir hoffentlich irgendwie bestanden haben sollten..
Irgendwann voller Energie nach einigen Stunden Fahrt
und pünktlich vor den Anden wirds hell
das Haus
Pisco Elqui
Auf dem Weg zum Río Mágico
und da
und der gute Pisco Noble
frrrrische Minze ohooo
und anschließend schööööiiine Geburtstagsfeierei
Einer der Aufzüge, die die Unterstadt mit der Oberstadt (auf den Hügeln) verbindet
und nun die hafenrundfahrt
Blick vom Restaurant auf die Bucht

Irgendwie über die Grenze kommen