Mittwoch, 23. September 2009

Ausflug nach Tigre und ein paar Besichtigungen

Letzten Sonntag gabs mal wieder eine schööne Sonntagsaktion. Mit fast dem gesamten Haus und noch ein paar anderen gings nach Tigre, einer kleinen Stadt an dem Delta des Flusses Tigre. Dort hat eine ehemals in dem Haus Wohnende für UNGLAUBLICHE 250 euro ein kleines Haus gemietet, mitten in dem Delta und nur per Boot erreichbar. Zum Glück hatten wir bestes Wetter und so wurds ein extrem schöner Ausflug. Für nur 20 Cent umgerechnet fuhren wir ca. eine Stunde mit der Bahn nach Tigre und von da aus ging es dann für etwas mehr als einem Euro mit dem Boot weiter. Total schöne Gegend, viiel Grünes, natürlich sehr schöne Häuser und eben ganz viel Wasser. Naja, ein Fluss eben. Das Haus befand sich dann ein bisschen weiter im Grün drinnen, pure Idylle:)! Dort verbrachten wir dann den Tag, machten Asado und hatten eine wirklich schöne Zeit. Auch etwas, was ich mal wieder brauchte nach so vielen Tagen Stadt. Es gab auch mal wieder sehr sehr gute Hunde, wie man dann auch vllt auf den Fotos sehen kann. Denk ich werd mir hier einen von mitnehmen.

Leider mussten wir am Abend dann wieder zurück DENN- und jetzt die Überleitung – am Montag mussten Flo u ich ganz früh also wirklich ganz früh raus, um sechs weil wir um neun Uhr relativ weit außerhalb der Stadt ein Treffen am FORD-Werk hatten. Der Mann von der Schwester von Flos Gastvater (Daniel) ist nämlich Lehrer am Gymnasium von Chovet, war damals auch Flos Wirtschaftslehrer, und dieser jener hat Montag einen Ausflug mit seiner Abschlussklasse nach Bs As gemacht. Und weil die hier irgendwie alle ziemlich cool sind, hat er uns direkt gefragt ob wir mitmachen wollen. Erst Besichtigung vom Fordwerk, dann Besichtigung der Börse und dann Teilnahme an so einer Polittalkshow im Fernsehen. Sind dann also halb sieben losgegangen, Stadt schon wieder voll im Gange, wir noch nicht so und direkt wurde Flo aus einem Fenster über ihm mit Extrementen beworfen, die er dann den gesamten Tag an seiner Hose herumtragen musste. Ging also schonmal sehr gut los. Wir waren dann insgesamt wirklich mehr als zwei Stunden unterwegs, waren dementsprechend dann Deutschen gebührend pünktlich um neun da. Mussten dann NATÜRLICH relativ lange auf die Argentinier warten. Der Grund war aber, dass die wichtigste Autobahn der Stadt, die Panamericana, mal wieder (kommt wirklich ständig vor) von Demonstranten gesperrt wurde (in einem Kekswerk droht nach dem Aufkauf von Kraft die massenhafte Entlassung von Arbeitern, und das wird hier grad ziemlich debatiert und demonstriert. Dazu ein Riesenaufgebot von Polizisten, die aber laut Gesetz nicht einschreiten dürfen. Find ich super:D Also musste der gesamte Verkehr umgeleitet werden und es staute sich wahrscheinlich bis zum Gehtnichtmehr. Naja irgenwann gings dann los. War echt interessant, wir sahen den gesamten Prozess von der Herstellung einer Tür bis zum erstmaligen Motorzünden, Testen und Hinausfahren. Wahsinnige Maschinen (ca. 80 % aus Deutschland, was und natürlich mit UNHEIMLICHEN Stolz erfüllte) und Roboter, die ich so glaub ich noch nie gesehen hab und die mir aufgrund ihrer Eleganz sehr gut gefielen. Sehr gut auch, wie der Herumführer die Effizienz anpries, die durch die Installation dieser Roboter und die Senkung der Anzahl der Arbeitsplätze von 12000 auf 1500 entstand! Leider durften im Inneren der Hallen keine Fotos gemacht werden. Anschließend gabs sogar noch gratis Kantinenessen. Dann gings wieder zurück ins Zentrum, ins Bankenviertel zur Börse. Zu dem Neoliberalistenpack:D Das war auch mal ziemlich beeindruckend, ganz altes Gebäude, super edel innendrinn und juhu wir durften in diesen Saal, der mit den Bildschirmen, Tafeln, runden Tischen und Computern:D Das HERZ der Börse! Überall ältere und alte Männer, denen das $-Zeichen relativ offensichtlich ins Gesicht gerschrieben stand:) Buenos Aires ist übrigens die drittgrößte Börse Lateinamerikas, hinter Mexiko und Brasilien. Wie so oft ein dritter Platz hinter diesen beiden Ländern, eine Sache, die das Land wahrscheinlich wieder mal sehr wurmt;)
Nachdem es dann noch einen echten Börsenkugelschreiber gab, mit dem ich mich ganz sicher nicht in unserer Fakultät sehen lassen darf, ging es etwas später zu TV Pública Canal Siete, dem Regierungssender. Wir durften als einzige bei diesem Polittalk zugucken, von 20 bis 21h. Konnten in das Gebäude einfach so reingehen, überall standen die Kulissen, konnten in alle möglichen Räume reingucken, von dem einer dann unser war. War echt interessant, diesen ganzen Ablauf kennenzulernen und total komisch, wie lose wir als Gruppe in diesem Raum saßen, alle umgezogen etc., nur Flo und ich verranzt vom Tag, Flo inkl. Exkremente auf der Hose:D Alle wirklich entspannt, bis auf die Leiterin der Show, die sehr schnell ihre Getränke austrank und in den Pausen der Show ganz plötzlich ihre Heiterkeit verlor und anfing herumzuzicken. Leider saßen Flo und ich auf der falschen Zuschauerseite, die die nur ganz selten gefilmt wurde, und so kam Flos Hosenmist leider nicht ins Fernsehen. Ich soll wohl einmal zu sehen gewesen sein, wie uns später dann ein paar aus dem Haus erzählten, die wir rechtzeitig vorgewarnt haben, und blöderweise soll ich die Augen zugehabt haben. Was eigtl gar nicht sein kann, weil ich die ganze Zeit sowas von aufmerksam war und natürlich die ganze Zeit einen eleganten Fernsehblick aufgesetzt hatte. Mist. Muss ein blöder Zufall gewesen sein. Werd mal versuchen, an eine Aufnahme ranzukommen und dann das ganze mal zu überprüfen.
Aber das war ein guter Tag! Haben mal ein paar Sachen gesehen, an die man normalerweise nicht so einfach herankommt, inkl. Führung und allem, und keinen Cent bezahlt:)!



Fotos kommen später noch....
Unten drunter gibts jetzt aber noch einen zweiten Bericht mit einigen Fotos aus der Stadt.

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